Das bunte Fenster zur Taufe an der Michaeliskirche
Hier endet die Geochaching-Suche zu Ostern in der Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde. Sie haben es geschafft den finalen Aussichtspunkt zu finden. Dieses Bleiglasfenster zur Taufe ist eines von zweien, welche von dem Künstler Horst Räcke (1934-2007) Ende der 1960er Jahre entworfen wurden, und an der Westkapelle der Michaeliskirche bis heute zu sehen sind. Das zweite Fenster zum Abendmahl finden Sie links um die Ecke. Vielleicht ist Ihnen das Fenster noch gar nicht aufgefallen, vielleicht kennen Sie es und fragen sich nun, was dieses Fenster zur Taufe mit einem Osterspaziergang zu tun haben kann.
Bei genauem Hinsehen kann man eine Person in der Mitte des Fensterbildes erkennen. Sie steht im fischreichen Wasser und blickt nach oben zum Himmel. Große Hände scheinen die Szene zu umschließen und die Person schützend zu umgeben. Ist das über dem Kopf ein Dach? Es ist ein Dreieck, das an den Dreieinigen Gott – als Vater, Sohn und Heiligen Geist – erinnert. Das Auge im Zentrum kann für die Person im Wasser heißen: Ich sehe dich an; ich bin da! Jesus ist im Fluss Jordan getauft worden, bevor er sich auf den Weg zu den Menschen machte, um ihnen von Gott zu erzählen. Aber jede und jeder Getaufte darf sich gern selbst in diesem Fensterbild wiederfinden.
Bis heute werden Menschen gerade zu Ostern mit Wasser und dem Wort Gottes getauft. Das Wort Taufe ist mit einem alten deutschen Wort für Tauchen verwandt. Lange Zeit – und heute noch in orthodoxen Kirchen – wurden die Menschen bei der Taufe ganz untergetaucht, als würden sie symbolisch sterben und dann wieder als neue Menschen auferstehen. So wie Jesus zu Ostern starb und auferstand, so feiern wir in der Taufe, dass auch wir auferstehen. Damit ist die Taufe fest mit dem Leben, Sterben und Auferstehen von Jesus Christus verbunden. Um dies wach zu halten, werden die Taufkerzen der Getauften an der Osterkerze entzündet. So wird das Licht des Lebens weitergegeben.